Hey E-Abenteurer, schnallt euch an – es wird wieder elektrisierend! In der heutigen Zeit des technologischen Fortschritts stehen elektrische Fahrzeuge (EVs) an der Spitze der grünen Revolution auf den Straßen. Mit ihrer zunehmenden Popularität wird es immer wichtiger, ihre Leistung und Effizienz zu verstehen, insbesondere auf langen Strecken. In diesem Blogbeitrag vergleichen wir theoretisch die Reisedauer verschiedener elektrischer Fahrzeuge auf einer 1000 km Strecke, unter Berücksichtigung der Ladezeiten.
Warum Reichweite allein nicht ausreicht:
Bevor wir in die Details einsteigen, lasst uns über ein weit verbreitetes Missverständnis sprechen: die losgelöste Betrachtung der Reichweite eines E-Autos. Viele Menschen neigen dazu, die Reichweite als das ultimative Kriterium für die Tauglichkeit eines E-Autos zu sehen. Aber in der Praxis ist die Reichweite nur ein Teil des Puzzles. Was wirklich zählt, ist das Zusammenspiel aus Reichweite und Ladegeschwindigkeit. Ein Auto mit hoher Reichweite aber niedriger Ladegeschwindigkeit kann euch auf einer langen Reise mehr Zeit kosten als ein Auto mit moderater Reichweite aber hoher Ladegeschwindigkeit. Daher ist es wichtig, beide Faktoren zu berücksichtigen, wenn man die Gesamtreisedauer bewertet.
Annahmen und Berechnungsgrundlage:
Die Berechnung beruht auf folgenden Annahmen:
- Die gesamte Reiseroute beträgt 1000 km.
- Die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit beträgt 110 km/h.
- Die Fahrzeuge werden bei einer Restakkukapazität von 10% geladen und die Ladung endet bei 90%.
- Bei Ankunft sollen mindestens 10% SOC (State of Charge) vorhanden sein.
- Die maximale Ladegeschwindigkeit, der WLTP-Verbrauch und die WLTP-Reichweite für jedes Fahrzeug sind konstant.
- Der Verbrauch und die Ladekurve sind linear, was in der Realität nicht der Fall ist, da die Ladekurve tendenziell abfällt, wenn die Batterie voller wird.
- Es gibt keine Wartezeiten an den Ladestationen und die Ladeinfrastruktur ist ausreichend vorhanden.
- Es gibt keine Verkehrsstaus, Unfälle oder andere Verzögerungen auf der Straße.
Die Daten:
Hier ist die vergleichende Tabelle, die die gesamte Fahrtzeit, die gesamte Ladezeit, die Anzahl der Ladestops, und die gesamte Reisedauer für jedes betrachtete Fahrzeug zeigt:
Fahrzeugmodell | Gesamtreisedauer | Ladedauer gesamt | Fahrtzeit gesamt | Anzahl Ladestops | Max. Ladegeschwindigkeit (kW/h) | WLTP-Verbrauch (kWh/100km) | WLTP-Reichweite (km) | Akku-Kapa | Erste Fahrt | Erste Ladung (Min) | Reichweite nach Ladung | Zweite Ladung |
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Tesla Model 3 | 09:17 AM | 0:12 | 09:05 AM | 1 | 250 | 15 | 614 | 60 | 5.526,00 | 12 | 5.088,00 | |
Tesla Model S | 09:20 AM | 0:15 | 09:05 AM | 1 | 225 | 19 | 663 | 80 | 5.967,00 | 15 | 4.696,00 | |
Mercedes EQS 450+ | 09:21 AM | 0:16 | 09:05 AM | 1 | 200 | 15.7 | 780 | 108 | 702,00 | 16 | 376,00 | |
Hyundai Ioniq 6 | 09:21 AM | 0:16 | 09:05 AM | 1 | 240 | 15:01 | 614 | 77 | 5.526,00 | 16 | 5.088,00 | |
Polestar 2 | 09:23 AM | 0:18 | 09:05 AM | 1 | 205 | 16 | 635 | 80 | 5.715,00 | 18 | 492,00 | |
Kia EV6 | 09:24 AM | 0:19 | 09:05 AM | 2 | 232 | 18 | 528 | 72 | 4.752,00 | 15 | 4.752,00 | 01/01/1970 |
BMW i4 | 09:26 AM | 0:21 | 09:05 AM | 1 | 200 | 16 | 590 | 80 | 531,00 | 21 | 528,00 | |
Mercedes EQS SUV | 09:27 AM | 0:22 | 09:05 AM | 1 | 200 | 24 | 670 | 108 | 603,00 | 22 | 464,00 | |
Polestar 3 | 09:27 AM | 0:22 | 09:05 AM | 1 | 250 | 21.8 | 610 | 107 | 549,00 | 22 | 512,00 | |
Mercedes EQE | 09:29 AM | 0:24 | 09:05 AM | 1 | 170 | 16.7 | 660 | 96 | 594,00 | 24 | 472,00 | |
BMW i7 | 09:29 AM | 0:24 | 09:05 AM | 1 | 200 | 19 | 625 | 101 | 5.625,00 | 24 | 500,00 | |
Hyundai Ioniq 5 | 09:29 AM | 0:24 | 09:05 AM | 2 | 232 | 18.8 | 481 | 77 | 4.329,00 | 16 | 4.329,00 | 01/01/1970 |
BMW iX xDrive50 | 09:30 AM | 0:25 | 09:05 AM | 1 | 195 | 21 | 630 | 105 | 567,00 | 25 | 496,00 | |
Audi e-tron GT | 09:31 AM | 0:26 | 09:05 AM | 2 | 270 | 20 | 488 | 84 | 4.392,00 | 18 | 4.392,00 | 01/01/1970 |
Ford Mustang Mach-E | 09:37 AM | 0:32 | 09:05 AM | 1 | 150 | 21 | 600 | 91 | 540,00 | 32 | 520,00 | |
Porsche Taycan | 09:37 AM | 0:32 | 09:05 AM | 2 | 275 | 24 | 430 | 84 | 387,00 | 18 | 387,00 | 01/01/1970 |
Ein genauer Blick auf die Tabelle zeigt einige interessante Muster. Zum Beispiel hat das Tesla Model 3 kürzeste Gesamtreisedauer von 9 Stunden und 17 Minuten, dank seiner beeindruckenden WLTP-Reichweite von 614 km und seiner ebenso beeindruckenden maximalen Ladegeschwindigkeit von 250 kW, die die Ladezeit minimiert. So zeigt sich, auch wenn die Reichweite geringer ist, als beim Model S, reißt die höhere Ladegeschwindigkeit bei der Reisezeit einen Vorteil raus.
Auf der anderen Seite hat der Porsche Taycan das Nachsehen. Trotz der höchsten Ladegeschwindigkeit, in der Vergleichsgruppe, ist seine Gesamtreisedauer mit 9 Stunden und 37 Minuten das Schlusslicht. Hier ist der hohe Verbrauch und die mittelmäßige Reichweite ausschlaggebend.
Zudem zeigt sich, auch Fahrzeuge, die auf der Strecke 2 Ladestops brauchen, mit hoher Ladegeschwindigkeit im Rennen gut mithalten können. Der Kia EV 6 ist ein gutes Beispiel dafür
Das zeigt deutlich, dass die Gesamtreisedauer nicht nur von der Reichweite, sondern auch von der Ladegeschwindigkeit beeinflusst wird. Ein Auto mit hoher Reichweite aber niedriger Ladegeschwindigkeit kann euch auf einer langen Reise mehr Zeit kosten als ein Auto mit moderater Reichweite aber hoher Ladegeschwindigkeit.
Fazit
Aus dieser theoretischen Übung geht hervor, dass die Gesamtreisedauer bei elektrischen Fahrzeugen nicht nur von der Batteriekapazität und Reichweite, sondern auch von der Ladegeschwindigkeit beeinflusst wird. Fahrzeuge mit höherer Ladegeschwindigkeit können die Gesamtreisedauer trotz einer niedrigeren Reichweite verkürzen.
Hinweise zur theoretischen Herangehensweise
Diese Analyse bietet einen simplifizierten Blick auf die Reisedauer von EVs und berücksichtigt nicht viele realweltliche Faktoren, die die Reisedauer beeinflussen könnten. Dazu gehören die Verfügbarkeit von Schnellladestationen, Verkehrsbedingungen, Wettereinflüsse, Fahrverhalten und die tatsächliche Ladekurve der Batterien, die sich von der angenommenen linearen Kurve unterscheiden kann. Auch die tatsächliche Durchschnittsgeschwindigkeit kann je nach den Straßenbedingungen und gesetzlichen Geschwindigkeitsbeschränkungen variieren. Diese Übung soll eher ein Denkanstoß als eine genaue Vorhersage sein und die Leser dazu anregen, die verschiedenen Faktoren zu verstehen, die die Langstreckenfähigkeiten von elektrischen Fahrzeugen beeinflussen können.